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EIB und Powerline
Bussysteme im Vergleich

Für eine optimale Planung ist es erforderlich, die unterschiedlichen Konzepte der Bussysteme zu kennen. Wir stellen Ihnen deshalb hier die vier wichtigsten Systeme vor.

EIB Instabus / KNX

EIB steht für "Europäischer Installations Bus". Vater dieses Systems ist die Firma Siemens, die 1987 mit der Entwicklung begann. Im Jahre 1992 wurde der EIB erstmals in Musterobjekte eingebaut. Schon sehr frühzeitig hat Siemens vertraglich alle wichtigen Schalterblendenhersteller in eine Gruppe mit dem Namen EIBA (European Installation Bus Association) eingebunden. Siemens hat die Federführung und ist der wichtigste Lieferant der Schlüsselkomponenten. Die Gruppe hat etwa 120 Mitglieder, fast zwei Dutzend davon bieten auch aktiv Komponenten unter eigenem Namen an.

Die Vielzahl der Anbieter wird als Hauptvorteil des EIB gesehen: Alle Komponenten können direkt miteinander gekoppelt werden. Auch das Einrichtungsprogramm ETS ist einheitlich. Da die Module herstellerabhängig etwas andere Eigenschaften haben, sind spezielle Herstellerdaten erforderlich.

In den letzten Jahren haben die EIB-Hersteller eine große Summe in die Werbung gesteckt. Dadurch ist das System bei allen Installateuren gut bekannt und bisher in vielen Großbauten eingesetzt worden.

Trotzdem ist der breite Durchbruch am Markt noch nicht geschafft. Die Mehrzahl der Installateure scheuen noch die hohen Einstiegskosten und die zeitaufwendige Programmierung. Nicht selten scheitert der Einsatz auch an den Baukosten: Für alle Aufgaben sind einzelne Module zu installieren. Selbst für Steuerfunktionen wie Verknüpfungen, Lichtszenen, usw. gibt es spezielle Baugruppen. Diese Module bieten parametrierbare Objekte, also Funktionen, die in einigen Eigenschaften noch beeinflusst werden können. Da die Grundfunktion aber feststeht, nimmt der EIB in puncto Flexibilität nur einen mittleren Platz ein.


Powerline EIB

Dieses System wurde als Abrundung des EIB-Systems entwickelt. Es soll eine Businstallation auch in solchen Objekten ermöglichen, die in ihrer Installation nicht mehr verändert werden können.

Die Idee dahinter ist einfach: Man überträgt die Daten per Langwellen-(Funk-)Signal auf der herkömmlichen Netzzuleitung. Es ist keinerlei Busverdrahtung notwendig, jede Steckdose kann ein Busanschluss sein!

Die Tücke steckt hier allerdings im Detail: Die zulässige Sendeleistung und das Frequenzband werden durch Vorschriften eng begrenzt. Deshalb erreichen Powerline-Systeme nur geringe Datenraten. Besondere Beachtung erfordert die Ausbreitung der Wellen auf der Netzleitung, denn jeder Verbraucher dämpft das Bussignal. Besonders kritisch sind Verbraucher mit Schaltnetzteilen wie Fernseher, PCs usw.

Bei dem Powerline EIB hat man von den Problemen seines Vorgängers, dem X-10 Bus, gelernt, und die Datenübertragung wesentlich sicherer gemacht. Außerdem gibt es inzwischen ein großes Spektrum an Baugruppen, mit denen sich diese Probleme in den Griff bekommen lassen. Allerdings ist der Aufwand beachtlich und kann die Kosten der Anlage beträchtlich erhöhen. Für Neuanlagen ist als Bus-Medium ein Datenkabel die preiswertere und unkompliziertere Lösung.

In seiner Funktion ist der Powerline Bus dem EIB sehr ähnlich, da viele der EIB-Komponenten inzwischen auch als Powerline-Geräte verfügbar sind.


Fazit

Die Anwendung bestimmt das zu verwendende Bussystem:

Erweiterung einer bestehenden Anlage

Wenn keine Arbeiten am Putz zugelassen sind und eine freie Ader auf dem Netzkabel nicht zur Verfügung steht oder nachgerüstet werden kann, ist der Powerline EIB das richtige System. Er erfordert keine Änderung am Leitungsnetz. Nur in den Verteilungen benötigt er zusätzlichen Platz für Verstärker und Koppler. Für Neuanlagen ist der Powerline wegen geringerer Übertragungsleistung und höherer Kosten nicht so vorteilhaft.

Neuanlagen

In Großanlagen hat sich EIB/KNX bewährt. Es ist sehr weit ausbaufähig und bietet Steuer-, Regel- und Anzeigefunktionen. Wegen seiner hohen Busleistung und umfangreicher Funktionalität scheint EIB/KNX hier besonders interessant.